Podiumsdiskussion von links: Michael Kaufmann, Cornelia Dress, Dr. Roger Braus, Ingrid Stephan, Dr. Rainer Wohlfahrt, PD Dr. Andrea Beetz
„Großartig“….
…so würde ich den Kongress mit einem Wort beschreiben wollen. Großartig war die Organisation von Ingrid Stephan vom „Institut für soziales Lernen mit Tieren“ und Ihren Mitarbeitern. Angefangen von dem gelungenen Sekt-Empfang im Kongress-Pavillon nahen Restaurant Clichy mit klassischer Live-Musik, kleinen Häppchen, einem leckeren Menü und würdigenden Ansprachen. Großartig auch der Veranstaltungsort im Kulturzentrum Raschplatz-Pavillon, der den über 400 Kongress-Teilnehmern in 2 Sälen, Foyer und Fluren Platz bot für Vorträge, Poster-Präsentationen und die Workshops am Samstagnachmittag.
Im geräumigen Foyer traf man sich in den Kaffeepausen zum Essen und Austauschen, am Freitagabend dann untermalt mit Piano und Saxophon Live-Musik. Irgendwie müssen viele Mainzelmännchen unterwegs gewesen sein, denn es sah immer frisch, sauber und gepflegt aus.
Großartig war auch das Programm mit den vielen interessanten Vorträgen und jeweils Raum für einige wenige Fragen am Ende eines jeden. Die Schirmherrin, Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme konnte persönlich keine Grußworte sprechen, würdig und erfrischend vertreten wurde sie jedoch von Dr.Karin Thissen. Das IEMT Schweiz gab mit Prof.Dr.Dennis Turner, Dr.Elisabeth Frick-Tanner und Dr.Robert Tanner-Frick Einblicke in Forschung und Praxis der Mensch-Tier-Beziehung. Des Weiteren gab es Vorträge zu TGI in Rehabilitation, PTBS, Prozessbegleitung, Achtsamkeit, Inklusion und zu Biographiearbeit mit Tierschutztieren, sowie Tierschutz.
Aus den USA extra angereist war Michael Kaufmann, „Farm and Wildlife Director“ von Green Chimneys, der in seinem Vortrag u.a. einlud zu Intervision und über positive Effekte des Fehlerentdeckens sprach. Die Workshops am Samstag boten Gelegenheit sich in tierartspezifischen Gruppen den einschlägigen Themen zu widmen, so auch §11, Qualitätssicherung u.a.
Gerahmt war der Kongress mit Würdigungen und Verleihungen der ISAAT-Ehrenmitgliedschaft an Prof.Dr.Erhard Olbrich, Prof.Dr.Dennis Turner und Ingrid Stephan und durch die gemeinsame ISAAT –ESAAT Präsenz, charmant und kompetent repräsentiert durch PD Dr.Andrea Beetz (Präsidentin ISAAT) und Dr.Rainer Wohlfahrt (Präsident ESAAT, Vizepräsident ISAAT) in der Haltung von Verbundenheit und Einigung. Einer Botschaft, die aufeinander Zugehen, Kompromissbereitschaft und gewaltfreie Kommunikation als tragfähige Basis postulierte.
Traurig war, dass Prof.Dr.Erhard Olbrich leider nicht mehr persönlich dabei sein konnte. Tröstlich war, dass er im Denken und Gedenken so vieler Redner und Zuhörer gegenwärtig war, als Ehrenmitglied der ISAAT nominiert, sein Lebenswerk gewürdigt wurde und es für jeden die Möglichkeit gab, in einem Kondolenzbuch Worte des Gedenkens einzutragen.
Die Firma MARS petcare, die, wie schon so oft freundlicherweise den Kongress unterstützte, schrieb im Andenken an das Lebenswerk von Prof.Dr. Erhard Olbrich einen Preis von 3000,– Euro für eine Studie aus. Besonders berührt hat mich, dass ein letztes Anliegen von ihm, nämlich die Weiterbildung des „Instituts für soziales Lernen mit Tieren“ an die Universität zu bringen von Ingrid Stephan, Dr.Klaus Fitting-Dahlmann und Prof.Dr.Thomas Hennemann von der Uni Köln aufgegriffen worden ist. Auch das gibt positive Zukunftsaspekte neben ganz vielem anderen, was man in den Workshops, Vorträgen und der Podiumsdiskussion auffrischen, ergänzen und diskutieren konnte.
„Weitermachen“ habe ich gehört in allen Beiträgen, weitermachen mit dem Engagement im Berufsverband, in den Regionalgruppen, in den Arbeitsgruppen der TVT, im professionellen Anspruch, in den Verhandlungen mit Amtstierärzten, ganz persönlich in der TGI und in der Offenheit für kontroverse Diskussionen und neue Aspekte.
Für den Oktober 2019 hat Dr. Rainer Wohlfarth angekündigt in Sasbachwalden einen nächsten Kongress auszurichten. 25 Jahre „Institut für soziales Lernen mit Tieren“ galt es gleichzeitig zu feiern und auch wenn ich lediglich auf 20 Jahre tiergestütztes Arbeiten zurückblicke, es war mir eine Freude zu erleben, dass es so viel Wissenschaftlichkeit heute gibt und ganz besonders auch, dass es so viele junge engagierte Menschen gibt, die sich für dieses Thema begeistern und brennen. Ich freue mich auf weitere Jahre und bin schon gespannt, was es dann 2019 Neues auf dem Kongress in Sasbachwalden zu erfahren gibt.
Petra-Kristin Petermann
Ergotherapie, Systemische Therapie, Tiergestützte Therapie
Einsatz des Hundes seit 1996
www.maunakea.de