Ergotherapie

Allgemein zur Ergotherapie

Ergotherapie

Ergotherapie

Wer wird ergotherapeutisch behandelt?

Kranke und Behinderte jeden Alters mit Störungen der

  • Grob- und Feinmotorik
  • Koordination
  • Wahrnehmung
  • Sensomotorik
  • Sensibilität
  • Ausdauer und Belastbarkeit
  • Hirnleistung
  • psychischen, emotionalen und sozialen Fähigkeiten

Wie bekommt der Patient Ergotherapie?

Ergotherapie (Beschäftigungs- und Arbeitstherapie) wird auf Verordnung des behandelnden Arztes durchgeführt.

Ergotherapie in der Pädiatrie

Wer wird therapeutisch behandelt?

Kinder und Jugendliche mit

  • körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklungsrückständen
  • Störungen oder Ausfällen des Bewegungsapparates
  • Störungen der Aufnahme und Verarbeitung von Sinnesreizen
  • Verhaltensstörungen in Form von übermäßiger Angst, Aggression, Abwehr, Passivität oder Hyperaktivität

Welche Ziele verfolgt die Ergotherapie?

  • größtmögliche Selbständigkeit im Alltag, in der Schule und im weiteren Umfeld
  • Entwicklung und Verbesserung der Motorik, Koordination, Wahrnehmung und Kommunikation
  • Vermeidung von Folgeschäden und Entwicklungsverzögerungen

Was beinhaltet die Ergotherapie?

  • Training von alltagsrelevanten und entwicklungsfördernden Handlungen
  • handwerkliche, spielerische Tätigkeiten, gestalterisch-musische Prozesse
  • Beratung der Angehörigen und anderer Bezugspersonen

Sensorische Integrationstherapie in der Ergotherapie

Ergotherapie

Ergotherapie

Was ist sensorische Integration?

Sensorische Integration bezeichnet das Aufnehmen von Informationen über die Sinne, ihre Weiterleitung in das Nervensystem und ihre Deutung im Gehirn zum Handeln. Dieser Wachstumsvorgang beginnt lange vor der Geburt, ist im frühen Kindesalter besonders rasch, setzt sich aber lebenslang fort. Er ist die Grundlage von Bewegung, Sprache und Lernen und der Schlüssel zu sinnvoller Handlung. Dieser Prozess der sensorischen Integration kann gestört sein. Das kann sich auf stark unterschiedliche Weise äußern und verweist die unterschiedlichsten Probleme.

Welche Anzeichen können ein Hinweis auf Sensorische Integrationsstörungen sein?

  • Entwicklungsverzögerungen
  • Entwicklungsdiskrepanzen
  • Verzögerte Sprachentwicklung
  • Aufmerksamkeitsdefizite
  • Handlungsungeschicklichkeiten
  • Lernprobleme
  • Hyperaktivität
  • Psychosomatische Probleme
  • Kommunikationsprobleme

Welche ärztlichen Diagnosen sind eine Indikation für die Sensorische Integrationstherapie?

  • Sensomotorische Dyspraxien
  • ADS-Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom
  • Entwicklungsstörungen
  • Psychosomatische Störungen
  • Psychosoziale Störungen
  • und andere

Was beinhaltet die Sensorische Integrationstherapie?

  • Die genaue Beobachtung der Sinnesaufnahme und einen Befund der Hyper- und Hyposensibilitäten
  • Eine differenzierte Diagnostik der Sinnesverarbeitung
  • Den gezielten Einsatz von Bewegungs- und Handlungsangeboten durch spezielle Geräte (z.B. besondere Schaukeln) oder bestimmte Materialien, die auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern abgestimmt sind. Damit werden die Basissinne (Gleichgewicht, Tast- und Tiefensensibilität) zur Verbesserung der Wahrnehmungsverarbeitung angesprochen. Ziel ist die Verbesserung der Handlungskompetenzen.

Diese Behandlungsform der sensorischen Integrationstherapie wird vorwiegend bei Kindern angewandt, nimmt aber bei Jugendlichen und Erwachsenen zu.

Ergotherapie in der Psychiatrie

Wer wird ergotherapeutisch behandelt?

Patienten aller Alterstufen mit psychotischen, neurotischen und psychosomatischen Störungen, sowie mit Suchterkrankungen, so zum Beispiel

  • psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter
  • neurotische Störungen
  • Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
  • Depressionen
  • Schizophrenien, schizotype und wahnhaftige Störungen
  • Essstörungen
  • Dementielle Syndrome
  • Hirnoganisches Psychosyndrom
  • Störungen bei Alkohol-, Drogen-, Medikamenten- und Spielsucht

Die grundsätzlichen Ziele der Ergotherapie in der Psychiatrie sind die Entwicklung, Verbesserung und der Erhalt von:

  • Psychischen Grundleistungsfunktionen wie Antrieb, Motivation, Belastbarkeit, Ausdauer, Flexibilität, und Selbständigkeit in der Tagesstruktur
  • Körperwahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung
  • Realitätsbezogenheit von Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Situationsgerechtem Verhalten, sozio-emotionalen Kompetenzen und Interaktionsfähigkeit
  • Kognitiven Funktionen
  • Psychischer Stabilität und von Selbstvertrauen
  • Eigenständiger Lebensführung und Grundarbeitsfähigkeit

Im Wesentlichen sind dabei drei Behandlungsansätze von Bedeutung:
Die Kompetenzzentrierte Methode umfasst einen ergebnisorientierten Ansatz mit prozessorientierten Anteilen, bei dem der Patient ausgewählte Techniken und Tätigkeiten ausführt, um verlorengegangene oder nicht vorhandene Fähigkeiten zu erlernen oder zu üben.

Bei der interaktionellen Methode handelt es sich um ein überwiegend prozessorientiertes Gruppenangebot, das auch ergebnisorientierte Anteile haben kann. Dabei steht die Auseinandersetzung der Gruppenmitglieder im Vordergrund.

Die ausdruckszentrierte Methode beinhaltet einen prozessorientierten Ansatz, bei dem der Patient über kreativ zu gestaltende Angebote, zur Auseinandersetzung mit seinen Gefühlen, Wünschen und Strebungen angeregt wird. Eine Behandlung bei psychischen Störungen ist auch angezeigt, um bei der Verarbeitung eines schwerwiegenden Krankheitsverlaufes zu helfen oder den praktischen Umgang mit einer bleibenden schweren Schädigung zu verbessern.

Weitere Informationen über die Arbeit von Ergotherapeuten, die Behandlungsbereiche von Ergotherapeuten, Adressen von Ergotherapie-Praxen und Ausbildungsstätten erhalten Sie beim Deutschen Verband der Ergotherapeuten.

Deutscher Verband der Ergotherapeuten
(Beschäftigungs- und Arbeitstherapeuten) e.V.Postfach 22 08
76303 Karlsbad
Telefon: (0 72 48) 91 81 – 0
Telefax: (0 72 48) 91 81 – 71
www.ergotherapie-dve.de